Wildente – seziert

Gestern abend war wieder einer der Abende, an denen ich mich frage, warum ich es nicht öfter ins Theater schaffe. Man sagt dem Herrn Thalheimer zwar nach, dass er die Stücke in seinen Inszenierungen immer auf die selbe Art und Weise in ein 90 Minuten Raster preßt, die Akteure immer auf die gleiche bedeutungsschwere Art mit ihrer schweren Vergangenheit um den Hals herummarschieren läßt. Mag sein, aber ich fand es großartig und bewegend.

Ibsens „Wildente“ hat ein grandioses Bühnenbild erhalten, sie ist kühl durchinszeniert, die Schauspieler steuern haltlos auf das tragische Ende zu. Ein schönes Lehrstück über Lebenslügen und den Gutmenschen, der stets das Gute will und das Böse schafft. Und ein bewegendes Kinderschicksal, das zwischem den Irrsinn der Erwachsenen konsequent zermahlen wird.

Nach zuletzt einem enttäuschenden Julius Cäsar hat sich nun wieder mal für mich gezeigt, was für großartige Theater wir in Berlin haben. Hingehen und anschauen!


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