Wahllose Gedanken

Das wars dann wohl. Die Lichter gehen aus in Tempelhof. Einige wahllose Gedanken zu einem Volksentscheid, der eigentlich keiner war:

  • Der Senat kann zu Recht den Stecker ziehen. Auch wenn Herr Pflüger das Wahlergebnis auf eine Weise interpretiert, die von mangelndem Demokratieverständnis zeugt.
  • Tempelhof hatte eigentlich nie wirklich eine Chance. Diejenigen, die die letzten Wochen am lautesten gebrüllt haben, haben den Schließungsbeschluß vor vielen Jahren mitgetragen. Kein Wunder also, wenn die Airlines dieses Ziel schon lange nicht mehr anfliegen. Ein freies Spiel der Marktkräfte hat es nie gegeben. Ebensowenig wie ein sinnvolles (Nach-) Nutzungskonzept.
  • Auch ein noch so großes Wahlkampf-Budget rettete die Befürworter nicht vor dem Scheitern. Ganz Berlin war in den letzten Wochen von den Flughafen-Befürwortern zuplakatiert worden – nach den unsäglichen Anfängen dieser Kampagne zuletzt wesentlich professioneller als in jedem „normalen“ Wahlkampf. Die Klassenkampf-Plakate der Gegner gingen komplett unter. Geholfen hat es auch nichts.

Was bleibt: Das aus dem Hut gezauberte grüne Öko-Dorf-Kaninchen wird genausowenig Realität werden wie die blühenden Landschaften des amerikanischen Wunderdoktors, der gleich auf dem Rollfeld das Skalpell ansetzen wollte.

Berlin hat nun eine Brache mehr.

Und da BBI schon bei seiner Eröffnung irgendwann im Jahre 2011 an den Kapazitätsgrenzen stehen wird, werden zahlreiche Brandenburger Gemeinden noch ein Rollfeld im Hinterland entdecken, um dort in der Pampa neue Kapazitäten für den Flugbetrieb zu schaffen.

Schade. Chance vertan.


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