Verpixel Dich!

Ein bewußt polemischer Beitrag zur absurden Google Streetview Debatte:

… Der deutsche Irrationalismus ist zurück. Aus Furcht vor Google Street View hoffen viele Deutsche, ihre Privatsphäre durch die Pixelung von Hausfassaden schützen zu können. Angesichts der Verfassung der Baukultur in weiten Teilen Deutschlands wäre das Pixeln ganzer Straßenzüge für das Image des Landes wohl hilfreich. Für Autoliebhaber wäre es ebenfalls ein Gewinn, wenn besonders eifrige Datenschützer bei ihren Renault Kangoos und Passat Kombis nicht nur das Nummernschild, sondern das ganze Fahrzeug pixeln lassen würde. Ganz zu schweigen von den mit Sieben-Achtel-Cargopants verseuchten Fußgängerzonen.

Die Aufgeregtheit der Diskussion um Google erinnert an längst überwunden geglaubte Selbstbilder der Deutschen, die moderner Technik misstrauen und hinter jedem amerikanischen Großkonzern den Emissär einer Weltverschwörung sehen. Verkapselt in dieser Wiedergeburt der „German Angst“ ist etwas Komplexives, das der eigenen Individualität fremd gegenüber steht. Wer glaubt, dass seine Häuserfarbe, das Arrangement von Gartenzwergen oder Biomülltonen etwas Privates und gar Aufschlussreiches über ihn verrät, dessen Leben scheint in den eigenen vier Wänden denkbar unaufregend zu sein. Dabei wäre es für viele Häuser ein Kompliment, wenn sich zumindest Google Street View für sie interessieren würde. …

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Dazu noch eine Portion gewohnt hochqualitativen Sixtus. Selbst meine Mutter möchte jetzt schon, dass ich ihr Haus pixeln lasse.

Ich wäre nun froh, wenn dieses absurde Sommertheater endlich ein Ende finden würde und andere analoge Säue durch das digitale Dorf gejagt werden könnten. Danke.

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