2001 kam die Nomos Tangente in mein Leben. Mechanisch. Handaufzug. Ab und zu mit zickender Zugfedern. Nach wie vor mag ich die Nomos, ein zeitloses Design, schlicht, ohne Schnickschnack, passt zu meinem Handgelenk und zu mir.
In den letzten Jahren kamen einige Dinge am Handgelenk dazu. Erst kamen die Fitbits in verschiedenen Versionen in mein Leben und halfen, dieses Leben zu vermessen. Schrittanzahl, Schlafqualität, etc. Tolle Idee, schlechte Ausführung. Mehrfach musste ich die Armbänder und Innereien tauschen. Irgendwann war genug gemessen.
Im letzten Jahr kam dann der erste Versuch einer „Smartwatch“ an das Handgelenk. Ich hatte lange auf ein Device gewartet, dass auch am Handgelenk den Puls oder möglicherweise noch weitere Vitalwerte misst – das Microsoft Band versprach es. Das Band tat vieles, was ich erwartete. Es zeigte Aktivitätsdaten, hatte GPS an Bord, benachrichtigte über neue SMS oder Tweets dezent am Handgelenk. Aber: Es war nicht hübsch. Und es war unbequem, es sei denn man trägt es umgekehrt mit dem nicht kratzfesten Display nach unten, so daß es am Tisch eine Art Sushi-Stick-Ablage für den Arm war. Zudem scheint die Verarbeitungsqualtität nicht die beste gewesen sein – ich kann das nicht bestätigen, denn ich habe es kurz vor der Ankündigung der Apple Watch lieber verkauft.
Seit dieser Woche begleitete mich nun die Apple Watch. Was für ein Unterschied. Es ist wirklich in erster Linie eine Uhr. Erstklassig verarbeitet. Dezentes Design. Wirklich durchdachte Bedienung. Wie immer bei Apple viel Liebe zum Detail, eine optimale Verknüpfung von Hard- und Software.
Was ist mir diese Woche aufgefallen:
Der Preis? Ja, es gibt günstigere Smartwatches. Die Sportband-Hersteller können auch Schritte zählen, Puls messen, Notifications vom Smartphone anzeigen. Aber mein Handgelenk soll nicht verkünden: Hey, ich sitze hier zwar im Meeting, aber eigentlich trainiere ich für den Iron Man. Aber bedenkt man, dass ich selbst mein gebrauchtes Microsoft Band fast zu dem Preis verkauft habe, für den ich die Sports-Edition der Apple Watch gekauft habe, dann relativiert sich vieles.
Die Apple Watch ist nicht die erste Smartwatch, nicht der erste smarte Fitness-Tracker. Aber sie macht alles richtig. Sie ist in erster Linie eine Uhr. Eine sehr smarte Uhr. Damit wird sie die Uhren-Branche kräftig wachrütteln. Ich würde derzeit nicht in Aktien der Swatch-Gruppe investieren.
Die Nomos ist und bleibt ein zeitloses Schmuckstück. Aber sie wird jetzt lange Zeit nicht mehr mein Handgelenk zieren.
[ad name=“ad-1″]
Schreibe einen Kommentar