Über Partnervermittler und Wegelagerer

Komme gerade kopfschüttelnd aus einer Telko mit manetch, dem Veranstalter der „Digital Transformation Konferenz„. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich ähnliches schon mit we.conect, den Veranstaltern der „Social Business Collaboration Konferenz“ erlebt.

Es gibt da offenbar eine interessante Entwicklung im Konferenzveranstalter-Business. Und die geht offenbar so:

  • Vor vielen Jahren: Konferenz-Teilnahme war ein teures Unterfangen. Die Speaker wurden aber ordentlich bezahlt. Das Business Modell war: Gute Speaker ziehen zahlende Kunden an.
  • Vor wenigen Jahren: Konferenzen werden Networking-Events. Teilnahme wird etwas günstiger, aber höchstens die Keynote-Speaker bekommen noch Geld. Insbesondere die auf der Bühne stehende Consultants sollen froh sein, dass sie ein Publikum bekommen.
  • Aktueller Trend: Konferenzen sind nur noch Networking-Events. Die Teilnahme kostet viel. Und die Speaker sollen auch zahlen. Der Konferenz-Veranstalter ist nur noch „Konferenz-Teilnehmer-Optimierer“ und sorgt dafür, dass alle möglichst viel zahlen, damit sie miteinander reden können.

Das heutige Angebot: Für 3.500 Euro darf ich einen Vortrag halten. Um das klar zu stellen: Nicht ich bekomme 3.500 Euro. Ich muss 3.500 Euro zahlen, damit ich die Veranstaltung bereichern darf.

Und offenbar funktioniert das Konzept ja. Es gibt dem Anschein nach einen großen Bedarf an Möglichkeiten zum Austausch. Der C-Level wird adressiert mit hohen Preisen, kommt dann aber meist leider nicht. Und die Berater und Software-Anbieter werden gelockt mit dem C-Level, und bekommen dann in konzentrierter Form die zweite Ebene vorgesetzt.

Ausnahmen gibt es natürlich. Viele tolle kleine Barcamps, bei denen die Teilnahme wenig kostet. Auch der Digital Workplace Day diese Woche war eine schöne Ausnahme, weil der Veranstalter zwar damit eine Werbeplattform für seine eigenen Leistungen geschaffen hat, aber dennoch viel Wert für kleines Geld geliefert hat.

Aber auf die neue Generation der Partnervermittler schaue ich kopfschüttelnd und frage mich, ob das wirklich das neue Konferenz-Modell ist.

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