The German Willkommenskultur

Dieses Bild ist am Nachmittag des dritten Advent entstanden. Der Journalist Matthew Bell und sein deutscher Kollege Frank Hessenland gingen für „The World“ auch bei uns der Frage nach, was das eigentlich ist, dieses deutsche „Willkommenskultur“. Sie hatten das Chaos im LaGeSo erlebt, sie haben in Dresden mit Pegida Demonstranten gesprochen – und nun sitzen wir mit unseren syrischen Freunden bei Tee und Baklava und sprechen im Interview über privates Engagement und Flucht und Vertreibung. Wir sitzen im sicheren Berliner Südwesten, und wir hören Geschichten aus dem Krieg, von den verschiedenen Fluchtwegen, die jedes Familienmitglied nahm, von Erniedrigung und Angst in Handschellen, von Pass-Händlern und Schiebern.

Vor etwa einem Monat hatten wir die Familie Kouko über die „Welcome Dinner“ Initiative kennengelernt. Seitdem fühlen wir uns persönlich verbunden mit dem Schicksal der Vertriebenen. Wir helfen vor allem, wenn es darum geht, Kontakte herzustellen. Schnell lernen wir: Ohne gute Kontakte werden die Flüchtlinge weder aus den Containern herauskommen noch Arbeit finden. Keine Zeugnisse, keine Schufa, keine „Mietschuldenfreiheitsbescheinigung“, keine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis – es ist schwer, sich so zu integrieren. Große Wohnungsbaugesellschaften winken gleich ab. Flüchtlinge? Keine Chance. Nur durch persönliche Kontakte haben wir nun einen Wohnung gefunden und nach 8 Monaten Zug durch Heime und Container-Dörfer wird die Familie zum ersten Mal wieder in geschlossenen vier Wänden leben können. Auch auf dem Weg zu einer beruflichen Eingliederung konnten wir dem Sohn schon helfen. Aber was ist mit den vielen tausend Flüchtlingen, die jetzt nachgekommen sind? Wie fäßt man Fuß ohne diese persönlichen Kontakte in die deutsche Gesellschaft?

Es gibt viele Menschen, die sich engagieren. Und es gibt Initiativen, die den Kontakt fördern und damit den Menschen eine schnelle Eingliederung ermöglichen.

Es ist schön, dass offenbar im Ausland diese „German Willkommenskultur“ wahrgenommen wird. Und das wir ein Teil davon geworden sind.

„The World“ berichtet -> hier über die Initiative. Die Sendung läuft heute abend um 21:00 Uhr und kann unter diesem -> Link gehört werden.

[ad name=“ad-1″]


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert