Sozialer Papiermüll

Frisch wiedergekehrt von der Reise durch die Republik findet sich zwischen meiner liegengebliebenen Post eine Wahlbenachrichtigung. Ach, denkt da der mit demokratischem Anstand versehene Bürger, das müssen wir ja gleich mal ausfüllen.

Doch dann die Überraschung: „Sozialwahl“ steht drauf, und ich habe die Wahl zwischen einer Reihe von Gewerkschaftsinstitutionen, die mir naturgemäß weniger nahe stehen. Was daran „sozial“ ist, kann ich nicht erkennen, und ob irgendwas sozialer wird, wenn ich von meinem Wahlrecht Gebrauch mache, kann ich auch nicht erkennen.

Nun war ich ja in der letzten Woche etwas abgeschieden von Informationsflüssen, sonst hätte ich dank SpON schon gewußt, was mich da erwartet. 46 Millionen Euro werden da verpulvert, die zu wählenden Gremien haben eh kaum Einfluß, und schlimmer noch: Keiner der Wahlberechtigten hat offenbar den Schimmer einer Ahnung, wer da eigentlich für was steht und worum es geht.

Ich gestehe es öffentlich. Das Ding ist soeben vor fünf Minuten mit fassungslosem Kopfschütteln zerrissen im Müll gelandet. Papiermüll, versteht sich. Politisch korrekt entsporgt.


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