Schule

Es ist normal, wenn ein Paar, das am anderen Ende von Berlin lebt, im Plattenbauviertel Lichtenberg, 600 Euro im Monat für eine private Grundschule bezahlt und gern noch mehr zahlen und täglich zwei Stunden Anfahrt in Kauf nehmen würde, wenn der Sohn dafür an der womöglich noch besseren internationalen Schule aufgenommen würde.

Keine Elterngeneration vor uns hat sich so viele Gedanken über die Bildung ihrer Kinder gemacht. Für keine andere war die Schullaufbahn der Söhne und Töchter (jedenfalls glauben das die Eltern) so direkt mit den Zukunftschancen des Kindes verknüp

Bei Phorms gibt es keine Tafel, sondern ein smartboard, auf das die Bildschirmanzeige eines Computers projiziert werden kann. Es gibt maximal 20 Schüler pro Klasse, und außer einer Lehrkraft ist auch immer ein Erzieher anwesend. Es gibt Schuluniformen, die nicht nach Uniformen aussehen. Es gibt, irgendwann demnächst, Unterricht in Word, Excel, PowerPoint und Databases ab der ersten Klasse. W

Ich finde das ja alles gut: Fremdsprachen finde ich wichtig. Ich habe nichts gegen Privatschulen, die machen den staatlichen Konkurrenz und sind, bei allem Elitismus, am Ende vielleicht ein Gewinn für alle. Aber irgendwie fände ich es doch noch besser, mein Kind würde erst mal lernen, sich richtig gut auf Deutsch auszudrücken. Und wozu brauchen Lehrer T-Shirts und Taschen mit dem Aufdruck I love teaching? Für wen muss man das auf einen Lehrer extra draufschreiben – für die Eltern, die Kinder oder die Lehrer selbst, für den Fall, dass sie es vergessen? Irgendwie ist mir das zu viel Konzept, zu viel Werbung. Bei Werbung zappe ich immer weg.

Aber muss es gleich die Waldorfschule sein, deren Leiterin vor der Pisa-Panik warnt und sagt, bei ihnen würden die Kinder mit Zahlen umgehen lernen, indem sie morgens durchzählen, wie viele Vegetarier da sind, und das dann dem Koch sagen, fürs Mittagessen?

Was rät mir Klaus Hurrelmann? Locker bleiben. „Die Schule in unmittelbarer Nähe sollte absolute Priorität haben.“ Allein zur Schule gehen zu können, das macht ein Kind selbstständig.

Wichtiger als die schule ist und bleibt das Elternhaus


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