Quarks

Erwischt. Man hat mich soeben erwischt. Und in den 1,5 Stunden, die wegen der üblichen Freitag-Abend-Rush-Hour Verspätung am Düsseldorfer Flughafen herumlungern darf, kann ich mich darüber auch lauthals beschweren. Zumindest virtuell, und zumindest so lange, wie das Notebook in der weitgehend steckdosenbefreiten Wartehalle noch mitmacht (wo schließen die eigentlich ihre Staubsauger an?).

Was war geschehen? Bei der Gepäckkontrolle hat man mich durchschaut. Oder vielmehr meine Tasche. Was hat man gefunden? Gefährliche Flüssigkeiten, exakt 150 Gramm, also genau am Schwellwert. Noch am Tag vorher hatte ich mir mein terroristisches Handwerkszeug beim Akademiker-Aldi gekauft. Mit miesen kleinen Quarks bewaffnet war ich schon in Berlin unbemerkt ins Flugzeug gestiegen. Niemand hatte es bemerkt. Aber ich wollte meine Waffe gegen den Hunger auf dieser Welt erst auf dem Rückflug gnadenlos einsetzen.

Daraus wurde nichts. Die Vanille-Quarks wurden konfisziert. „Haben Sie einen Löffel dabei? Dann können sie das Zeug jetzt und hier aufessen. Ansonsten kommt es weg“ sagte der freundliche Beamte. Ja, wer weiß was ich mit Quarks alles so hätte anrichten können.


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