Montreux 2014

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Ich nehme alles zurück. Klar nervt der Rummel an der Riviera des Genfer Sees. Fahrgeschäfte und Nippesstände müssen aber anscheinend irgendwie sein. Allerdings haben wir diesmal Montreux schon besser verstanden.

Der Grund: Wir sind einfach sitzen geblieben. Fast jeden Abend. Oder besser gesagt jede Nacht. Ab Mitternacht im Montreux Jazz Club beginnen die richtig spannenden Jam Sessions mit den Musikern rund um den Gitarristen Leandro Pellegrino. Im Laufe des Abends kommen immer wieder Musiker dazu. Zum Teil sind das die Bandmitglieder, die gerade ihren regulären Gig vorher im Standard-Programm des Jazz Fest gespielt haben – wie zum Beispiel der Bassist von Chris Rea, der Pianist von Buddy Guy oder der wirklich unglaubliche Trompeter Maurice Brown, der diesmal mit der Tedeschi Trucks Band auf der Bühne stand und sich im Club gemeinsam mit seinem Posaunisten nach dem Genuss einer Flasche Whiskey die Seele aus dem Leib spielte. Den anderen Teil stellen Leute aus dem Publikum, die mit ihren Instrumenten im Publikum abwarten und dann irgendwann dazu stoßen. Besonders beeindruckt hat uns ein vierzehnjähriger Gitarrist, der mit seinem Vater jeden Abend im Club war und der auch jeden Abend mit den Profis gespielt hat.

Die Abende enden im frühen Morgengrauen. Von Müdigkeit ist bei so viel guter Laune und toller Musik nichts zu spüren. Man ist beseelt von Musik und der Stimmung an der Riviera des Genfer Sees. Viel zu kurz war es, viele interessante Auftritte verpassen wir die nächsten Tage. Aber es war die richtige Entscheidung, auch dieses Jahr für ein paar Tage in diese Welt einzutauchen.

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