Mensch und Maschine

Von vier Bahnfahrten in dieser Woche habe ich drei Fahrten in „Ersatzzügen“ verbracht. Aus irgendwelchen nicht näher erläuterten Gründen wurde anderes „Zugmaterial“ eingesetzt, sodaß alle Reservierungen ihre Gültigkeit verloren. Nicht in einem Fall haben sich die Zugbegleiter dafür entschuldigt, sondern lediglich „um Verständnis gebeten“ – was wohl einer Entschuldigung gleich kommen soll. Dass mit dem Verfall der Reservierung auch bares Geld verloren geht, wurde nicht einmal erwähnt. Und dafür habe ich kein Verständnis.

Nun bin ich ja bekennender Bahnfahrer und beteilige mich eher ungern am beliebten Bahn-Bashing. Dieselben Leute, die in der Lufthansa-Lounge sich während der üblichen Montag-Morgen oder Freitag-Nachmittags-Luftraumüberfüllungs-Wartezeit während nicht selten stundenlanger Verspätungen genüßlich versorgen lassen, regen sich lautstark über 5 Minuten Verspätung des ICE auf – das nimmt schon manchmal groteske Züge an.

Und deshalb sei zur fairen Ergänzung ebenfalls angemerkt: Von zwei Flügen diese Woche fand auch einer ungeplant in einer „Ersatzmaschine“ statt. Statt mit Air Berlin kehrten wir mit Dubrovnik Airlines aus Mallorca zurück – Stunden verspätet, völlig entnervt und mit absolut ahnungslosen Flugbegleitern. Diese hatten sich nicht mal eine Ausrrede zurechtgelegt, warum eigentlich die Fluggäste in den teilweise defekten Sitzreihen einer Ersatzmaschine Platz nehmen sollten. Auch nicht gerade eine kommunikative Glanzleistung.

Fazit: Mensch und Material sind offenbar in schlechtem Zustand in der Reisebranche.

(live gebloggt aus dem Ersatzzug für den ICE 595)


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