„Wir melden uns bei Ihnen“. Ein kurzer Satz und das Ende eines langen Versuchs, ein Auto einer deutschen Nobelmarke zu kaufen.
Am Anfang steht ein Freund, von Beruf Software-Entwickler, keine Familie, seit Jahren kämpfend mit einer schweren Krankheit. Äußerlich unterscheidet es sich kaum von anderen Vertretern seiner Zunft, man trägt Jeans, zu weite, ausgewaschene T-Shirts, immer lässig ein Heiß- oder Kaltgetränk an den Lippen – auf Äußerlichkeiten legt er keinen Wert. Seine Auftragslage ist stark schwankend, leider auch sein Gesundheitszustand.
Glück und Können verschaffen ihm einen äußerst lukrativen Entwicklungsauftrag, das Konto ist voller denn je. Warum also sich nicht mal etwas gönnen, wer weiß, wie lange man es noch genießen kann.
Also betritt er kurzentschlossen den BMW Händler, dem er sein Vertrauen schenken möchte. Der BMW Händler schaut ihn mißtrauisch von unten nach oben an, prüft gegen die BMW Kundentypologie. So gar nicht paßt er in das BMW-Kundenbild des gut situierten Anzugträgers. Auch in andere, schon sprichwörtlich bekannte Schubladen der BMW Kundschaft paßt er nicht.
Man habe gerade keinen Wagen für eine Probefahrt zur Verfügung, sagt man ihm. „Wir melden uns bei Ihnen“. Niemand meldet sich. Nach drei Wochen versucht er es wieder, nein, man habe gerade keine Wagen zur Verfügung, aber „Wir melden uns bei Ihnen“. Der Freund ist ruhig, eher introvertiert, nie würde er sich lautstark beschweren. Aber schließlich ringt er sich durch, ruft an, und verlangt den Geschäftsführer zu sprechen. Der ist nicht zu sprechen. „Wir melden und bei Ihnen“.
Nicht weit entfernt ist ein Porsche Händler. Schlimmer als beim BWM Händler kann es auch nicht werden, denkt er. Und schlunzt in den Show-Room. Er wolle einen Porsche kaufen, erklärt er dem Verkäufer. Der Verkäufer stutzt, schaut ihn an, und fragt: „Sind sie überhaupt schon mal Porsche gefahren?“. „Nein!“ antwortet er verschreckt. Der Verkäufer zieht einen Schlüssel aus der Schublade und reicht ihn rüber. „Sie können doch keinen Porsche kaufen wenn sie noch nie einen gefahren sind! Drehen Sie erstmal eine Runde“.
Er fährt eine Runde. Er kauft einen Porsche.
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