Gestern gab es in diesem Haus eine Diskussion zum Thema „Händeschütteln“. Eigentlich kein Thema, um sich leidenschaftlich zu streiten. Dachte ich. Weit gefehlt. Das Thema spaltet nämlich Ost und West, und es spaltet sogar die Berliner vom Rest der Welt. These: Ossis schütteln einem permanent zu allen Anlässen die Hand, Wessis finden das eher befremdlich. So weit so gut. Das scheint ja auch noch nachvollziehbar und diverse Quellen bestätigen dies. So auch Michael Geyer, Professor für Psychatrie in Leipzig:
„Nach unseren Untersuchungen gibt es erstaunliche Unterschiede… Ein Beispiel: Ostdeutsche fassen einander öfter an, sie mögen mehr Nähe. Westdeutsche erleben das häufige Händeschütteln von Ostlern als Belästigung…“
Nun behaupten doch aber zugereiste Land-Pommeranzen gestern abend, dass wir Berliner Wessis genau so schlimm sind und auch ständig unsere schweissnassen Hände zwecks Bakterienaustausch aneinanderreiben- Untertitel „Ihr ward Jahrzehnte eingesperrt zwischen meterhohen Betonwänden und seid eh alle wunderlich“. Ich kann das beim besten Willen nicht nachvollziehen. Wir Berliner Wessis in einem Topf mit den Zonis? Bedürfnis nach Nähe? War es etwa so schön eng und gemütlich? Kann das irgendwer nachvollziehen?
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