Ich bin weder in der Automotive-Branche zu hause, ich habe auch kein Benzin im Blut. An einem Auto interessiert mich, ob das Design stimmt, das Ding irgendwie gut auf der Strasse liegt, ich meine Musik abspielen kann und man sich im Innenraum wohlfühlt. 4 Sitze minimum für die Lieben. Ja, und das ist nun mal mein Spleen: Oben ohne muss sein. PS Zahlen, Verdichtungswerte, Hubraum-Optimierung, 0 auf 100 in Nullkommanix und Höchtsgeschwindkeiten interessieren mich nicht. Emotional hing ich sehr an meinem alten Saab Cabrio, das stand aber nur abgemeldet herum und wurde dann mit einem weinenden Auge in pflegende Hände abgegeben. Wir fahren aktuell einen, wie ich finde, optisch nach wie vor sehr gelungenen teakbraunen A5 – mit ohne Dach. Der tut zuverlässig seinen Dienst (im Gegensatz zum alten Saabrio), sieht gut aus, und kann auch oben ohne. Der familiäre Zweitwagen ist vor einer Weile abgeschafft worden.
Als großer Fan von Car Sharing Angeboten wie DriveNow und – mit Einschränkungen – Car2Go experimentiere ich gerne mit neuen Mobilitätskonzepten. Die meiste Zeit bin ich in Berlin mit der BVG-App und der DriveNow-App gut bedient.
Jetzt also die Sache mit dem Tesla. Im Sommer steht die Entscheidung an, wie es mobil weitergehen soll. Nach 24 Stunden mit dem Tesla S war mit klar: Ich bestelle keinen neuen Verbrenner mehr. Hybrid finde ich komplett albern. Unter Freunden, sie sich hybridmäßig mit der Premium-SUV Klasse fortbewegen, laufen die Gespräche in etwa so: „Wie weit kommst Du elektrisch?“ „Du, ist gerade Winter, so circa 18 km. Aber im Sommer schaffe ich 35“.
Der Tesla hat uns gezeigt, wie Elektromobilität geht, ohne extrem avantgardistisch wie der i3 daherzukommen, ausreichend Reichweite zu haben, Platz für 5 Personen, extrem schönes relaxtes Fahrgefühl, „connected“ bis zum Umfallen (Immer im Netz, Goggle Maps, Browser, Hotspot, Spotify an board,…). Design: Ja, gut, irgendwie eine Mischung aus Panamera und Ford, kein großer Wurf, aber auch nicht langweilig wie ein Prius (ja, ich weiß, andere Klasse).
Am 31.3. stand ich nun mit der besten Ehefrau von allen eher spontan am Ku-Damm – und wir haben uns für das Modell 3 registriert. Der Tesla S war doch irgendwie zu groß und zu teuer, das Modell X noch größer und eigentlich
Drei Megatrends gibt es derzeit in der Mobilität:
– Elektromobilität: Der Verbrenner ist ein Auslaufmodell.
– Autonomes Fahren:
– Car Sharing
Wenn alle drei Szenarien zusammenkommen, dann rufe ich, wenn ich von A nach B muss, nur noch ein Auto, es rauscht innerhalb von wenigen Minuten eines vor die Tür (wenn das ein Taxi-Fahrer kann, kann das auch ein Automat), ich sitze fröhlich twitternd in einem angenehmen Innenraum und komme relaxed an, ohne überhaupt noch über Steuer, Gas, Kupplung nachzudenken. Die benötigte Menge Blech, die derzeit noch auf Strassen rumsteht, wird ein Bruchteil der aktuellen Menge sein, selber Fahren wird ein Luxus, da die Versicherungen dieses Risiko Mensch am Steuer minimieren wollen, und wenn man mal Nostalgie erleben will, darf man seinen alten Oldtimer mal für teures Geld ausfahren.
Viele junge Leute, mit denen ich heute spreche, wollen gar kein Auto mehr. Sie haben einen Führerschein, nutzen Car Sharing Angebote, würden weder in Friedrichshain noch in Charlottenburg einen Parkplatz suchen und bezahlen wollen. Und wenn es in den Urlaub geht, ist Sixt oder Hertz Dein Freund mit einer Reisekutsche.
„So, Tesla’s ultimate aim may be more to create a platform for slick electric, autonomous cars that can also be built by others, in the way that various smartphone brands run on Google’s Android operating system. In that case, how well the Model 3 sells may not be the main determinant of the firm’s value.“
http://www.economist.com/news/business/21695012-tesla-becomes-more-regular-carmaker-it-faces-bumpier-ride-charge?fsrc=scn/tw/te/pe/ed/onacharge
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