Ein letztes Wort zum Fall Arafat

Das lange, politisch künstlich verzögerte Sterben fand nun ein Ende. Arafat war eine der wenigen wenn auch zwiespältigen Kontinuitäten in der politischen Landschaft, seit ich mich erinnern kann. In der ZEIT findet sich eine wie ich finde treffende Beschreibung seiner Persönlichkeit. Sie steht in einem Gedicht, das der saudi-arabische Dichter Ghassan al-Immam 1992 über Arafat schrieb:

Dieser alte Mann ist ein Sportler ohne Spielfeld,doch spielt er mit allen Bällen und auf allen Plätzen.Das Problem besteht darin,dass er beim Fußball mit der Hand spielt,beim Basketball mit den Füßen und beim Handball mit dem Kopf. Ertappt ihn der Schiedsrichter, verlangt er, dass ein anderer bestraft werde. Niemals wird er des Feldes verwiesen, denn es gibt für ihn keinen Ersatzspieler. Kein anderer foult wie er. Und verliert er das Spiel, gewinnt er doch den Beifall der Massen.

Friedensnobelpreisträger, hundertfacher Millionär, Terrorist, Staatsmann – vieles verkörperte er. Den Hardlinern wie Scharon wird er als Feindbild fehlen.


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