Dudelfunk Geburtstag

Der Tagesspiegel erinnert heute daran, dass drei Tage vor dem denkwürdigen 9. November ein anderer ebenso zweispältiger Gedenktag liegt. Am 6. November 1989 wurde die Grundlage für die akustische Umweltverschmutzung durch den Dudelfunk gelegt. An diesem Tag erhielt Radio FFH , der erste private Radiosender in Hessen, seine Sendelizenz. Bis dahin gab es öffentlich rechtliche, viel zu anspruchsvolle Radio-Sender mit guter Musik, streng informativen Berichten, die noch nicht mit irgendwelchen Hintergrund-Beats gesendet wurden. Und es gab brauchbare Nachrichten. An diese Zeit werden sich meine Kinder nicht mehr erinnern können und es gar nicht verstehen, dass ein Mensch sich auch auf Wortbeiträge von mehr als 60 Sekunden konzentrieren kann.

Nicht dass ich hier als Feind des Medien-Kommerzes auftreten will, es gibt auch viele anspruchsvolle und dennoch wirtschaftlich erfolgreiche Programme, die ich schätze. Ich finde es nur persönlich traurig, daß ich in dieser Stadt mit weiß ich wie viel Radiosendern, eigentlich nur noch abschalten kann, um Britney Spears und Co zu entgehen.

Die deutschen Privatsender sind so eine Art George W. Bush: Von sämtlichen Meinungsführeren verachtet, aber mit irrsinnig hohen Quoten immer wiedergewählt. Gut dass sie nicht auch noch eigenmächtig Kriege führen.

Traurig nur, dass mit Bush zumindest in 4 Jahren Schluss ist (wie Michael Moore erleichtert feststellt), mit dem Weichspülerfunk aber leider nicht.

Nachtrag: In einigen Kuschelecken des öffentlich rechtlichen Radios gibt es sie noch, die guten Sendungen – meist allerdings nur zu unfamiliären Zeiten. Ach ja, lieber Volker, am Tage gibt es noch einige wenige intelligente Meister des gesprochenen Wortes. Die möchte ich nicht vergessen.

Nachtrag 2: OK, nach der Lektüre der Weihnachtswünsche bei Johnny wünsche ich mir natürlich aus Nostalgiegründen neben Johnny auch

Helmut Heimann, MCLücke, Wolfgang Döbeling,… und als Gaststar noch Burkhard Rausch ins Studio.

Und was macht eigentlich der Kuttner?


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