Digital? Social? Just Workplace.

Der diesjährige IOM SUMMIT stand unter dem Motto „The Digital Workplace Revolution“. Auch wenn es wohl eher eine Evolution statt einer Revolution wird: Über den „Digital Workplace“ oder „Social Workspace“ will in Zukunft keiner mehr reden müssen. Das ist nur eine der wertvollen Erkenntnis nach zwei Tagen Seminaren, Workshops, Networking und Pausengesprächen auf dem IOM SUMMIT.

Wenn moderne Mensch auch nicht mehr „ins Internet gehen“, so wechseln die Mitarbeiter auch nicht zu ihrem digitalen Arbeitsplatz. Das Netz ist ja auch einfach da. Erst wenn es aus den Köpfen verschwindet, wir nicht mehr „hingehen“ sondern es einfach nutzen, erst dann ist etwas erreicht. Wir trennen nicht mehr „digital“ von „real“.

Für den „digitalen Arbeitsplatz“ gilt: Er wird erst dann Realität, wenn ihn die Eigenschaft „digital“ oder „social“ nicht mehr beschreiben muss. Es ist dann einfach der Arbeitsplatz. Und der Arbeitsplatz muss weder festen Ort, noch feste Zeit, noch definierte Gerätschaften haben. Wir „Wissensarbeiter“ arbeiten dann dort, wo uns die Arbeit findet. Wie uns auch die Information finden werden, und nicht wir die Informationen.

Es stellt sich in Zukunft auch bei Hardware nicht die Frage, welche Devices zugelassen sind oder welche Anwendungen in welcher hochsicheren Sandboxen laufen. Bring Your Own Device ist schön und gut, aber wir werden in einer Welt arbeiten, in der Content im Vordergrund steht, an dem wir alle arbeiten werden. Egal mit welchem Werkzeug, auch egal mit welcher Software. Quasi „Bring Your Own Application“. Weg vom Paradigma des „Anhang lösen, bearbeiten, Datei wieder anhängen, nach Möglichkeit an ganz viele Kollegen vermailen“. Hin zur gemeinsamen Arbeit an Inhalten, ohne über Werkzeuge groß nachzudenken.

Bis dahin sind viele Hürden zu nehmen. Fast alle Praxisbeispiele zeigten die gleichen Adaptionsprobleme. Mittleres Management. Misstrauenskultur. Anwesenheitswahn. Die klassische Organisationsstruktur mit Hierarchie und Regelkommunikation stammt aus dem Zeitalter der Industrialisierung. Den Anforderungen der Wissensarbeiter entspricht sie nicht.

Das zu ändern, ist klar die härteste Nuss, die die Teilnehmer gemeinsam versuchen zu knacken. 8 Jahre dauert der Kulturwandel, orakelt Harald Schirmer. Und er muss es wissen, schließlich führt er eines der bekanntesten Social Business Projekte bei der Continental zum Erfolg.

Es waren spannende zwei Tage in Köln. Danke auch an die Veranstalter. Oft kreist man ja im Netz umeinander. Hier sah sich die Gemeinde mal wieder #F2F, Face to Face. Die große Frage, was eigentlich passieren würde, wenn das kleine Häufchen der vielleicht rund 100 Enterprise 2.0 Enthusiasten und Treiber von heute auf morgen lieber Tomaten züchtet statt für hierarchiefreie Kommunikation, gegen Silo-Denken und für grenzenlose Zusammenarbeit zu kämpfen – diese Frage blieb in vielen Gesprächen am Rande der Veranstaltung unbeantwortet.

Ich vermute, es finden sich dann weitere 100 Enthusiasten. Denn was wir hier treiben, ist lediglich die Kanalisierung des Drucks, der gerade von außen entsteht. Die technologische und kulturelle Entwicklung ist nicht aufzuhalten, und hier gilt es, die Kausalitäten nicht zu verwechseln.

Diese Entwicklung nur mit der Installation eines Social Networks zu beantworten, greift zu kurz.

Offenheit, Partizipation, Digital Leadership sind die Schlagworte, Change Management die große Aufgabe.

In diesem Sinne freue ich mich auf die Fortsetzung der Diskussion in der virtuellen Welt, bis die Gemeinde wieder beim nächsten Event #F2F diskutiert.

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