Broken Beats

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Mein Sohn wollte unbedingt Beats by Dr. Dre. Hat man halt heute. Vater bestellt also die Beats bei Amazon für den Geburtstagstisch. Das war vor fast einem Jahr. Die Beats kamen an. Sohn freut sich wie verrückt. Packt die Beats aus, setzt sie sich auf den Kopf – und der Bügel zerbricht. Es ist nicht so, dass mein Sohn grobmotorisch wäre. Oder noch nie einen Kopfhörer aufhatte. Der Bügel bricht halt.

Klarer Fall, denkt da der Vater. Internationale Garantie. Schnell den Kundendienst der Beats kontaktiert. Freundliche Dame sagt: „Sie haben auf Amazon bei einem Händler namens Padermedia bestellt, und der ist nicht autorisiert bei uns“. Daher Garantie-Abwicklung nur über den Händler und nicht direkt bei Beats Inc.

Pader-media aus Paderborn, oder auch Paderlectric, wie es auf der Rechnung steht und man auf eBay unterwegs war, sehen das ganz anders. Erst will man es versuchen. Angeblich hat man die Ware von einem Großhändler bezogen. Nach zehnmaligen Nachfragen (auf e-Mails wird grundsätzlich nicht geantwortet, telefonisch ist man so gut wie nicht erreichbar) heißt es, die Kopfhörer seien zur Reklamationsabwicklung bei einem Händler namens „Mobile Plus“, man nennt mir sogar eine Reklamationsabwicklungsnummer. Den Großhändler gibt es nicht, ein vergleichbarer Händler wird als insolvent im Netz geführt. Monate später, fast 50 Kontaktversuche später, reagiert man auf eine Beschwerdemail über Amazons internes Beschwerde-System. Mitgesellschafter Herr Nergiz sendet sogar eine Telefonnummer, an der er sogar erreichbar ist. Man wolle das Thema jetzt lösen, sagt er. Er überlege gerade, ob er mir einfach das Geld zurücküberweise. Er müsse das noch mit dem Kollegen klären, sagt er. Der sei im Urlaub, sagt er.

Wieder vergehen zwei Wochen. Erneuter Anruf unter der Nummer, bei der jemand erreichbar ist. Es ist jemand erreichbar. Irgendwer anders. Ob wir das Problem nun endlich mal lösen können, so meine Frage. Klar, lautet die Antwort, ich sende den Kopfhörer noch heute raus.

Was dann tatsächlich eintrifft, ist dieser Elektroschrott. Vermutlich lag der Kopfhörer monatelang einfach im Regal. Unternommen hat der Laden sicher nichts.

Was lernen wir daraus? Es gibt keine Schnäpchen. Kauft ordentlich beim anständigen Händler. Auch auf Amazon. Schaut Euch vor allem die negativen Bewertungen von solchen windigen Läden an. Und kauft bloß nicht bei Pader-media. Oder Paderlectric. Oder wie auch immer sie sich gerade nennen.

Update: Nach Prüfung durch Beats Inc. steht nun auch noch fest, dass die Ware gefälscht war. Strafanzeige ist gestellt.

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