Berlinale Invasion

Michael Moore ist auch in Berlin einmarschiert. In seinem Film. Leider aber nicht zur Premiere. Eine Lungenentzündung hat ihn davon abgehalten.

In „Where to invade next“ erobert er Länder mit Errungenschaften, die Amerika wirklich helfen könnten. Bei dieser Invasion holt er für die Vereinigten Staaten nicht Erdöl heim, sondern Bildung (Finnland, Slowenien), Mutter-Kind-Kuren (Deutschland), straffreien Drogenkonsum (Portugal), Frauen in Führungspositionen (Island), Mitbestimmung von Arbeitnehmern (Deutschland), Mut zur Vergangenheitsbewältigung (Deutschland), würdigen Strafvollzug (Schweden), und einige Eroberungen mehr. Gewohnt überzeichnet, schwarz-weiß ohne Grautöne, oft witzig, selbstironisch, manchmal auch rührend. Moore zeigt aber auch uns in good old Europe, wie viel Errungenschaften hier auf dem Spiel stehen, die wir noch als selbstverständlich hinnehmen. Sehenswert.

Weitere Kinoerlebnisse, die wir genossen haben: „Colonia Dignidad“ (erschreckend beklemmend. Furchtbar, wie tief die Bundesrepublik verstrickt ist, und das bis heute nicht aufgeklärt ist).

Persönlichestes Erlebnis: Einen Abend mit Filmemacherin Susan Gluth und lieben Freunden über „Urmila“ diskutiert und Pläne geschmiedet, wie wir möglichst viele Menschen ins Kino locken. Also Leute: Hingehen!

Kinoerlebnisse, die einen ratlos zurücklassen: „Fantastic“. Ich zitiere diese treffende Kritik: Es war bei diesen „prätentiös-debilen Kunstquark im Neo-Noir-Gewand für viele bereits nach wenigen Minuten die mentale Schmerzgrenze deutlich überschritten“.


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