Gestern hatte ich das Vergnügen auf unserer hauseigenen „IBM Workplace Roadshow“ laut und vor Publikum über Portale nachdenken zu dürfen. Angeregt durch den letzten DNUG – Vortrag von David Marshak, damals noch Analyst bei der Patricia Seybold Group und heute im Dienste von IBM tätig, sprach ich über Adaptive Workspaces.
Provoziert durch den Blick in die Zukunft, in der mein Portal bereits vorab erkennt, welche Dinge zu tun sind und meinen virtuellen Arbeitsplatz so dynamisch präsentiert, dass mir meine Arbeit locker von der Hand geht, kam natürlich die Vision einer portal-freien Welt im Publikum auf. Irgendwann wird es demnach so sein, dass das Portal nicht nur erkennt, welche Arbeit jetzt zu erledigen ist, die Arbeitsschritte schön vorbereitet und mir gut durchgekaut präsentiert – nein, irgendwann wird die Arbeit dann schon vollständig automatisiert erledigt und es sind höchstens noch Ja/Nein Entscheidungen zu treffen. Dafür brauche ich dann kein Portal mehr, sondern nur noch einen Liegestuhl in der Sonne.
Bis dahin wird natürlich noch einige Zeit vergehen. In dieser Zeit wird das semi-intelligente Portal dennoch mein Leben versüßen. Ich sehe das schon vor mir. Gegen Mittag erkennt mein Adaptive Workspace, dass ich dringend ein paar Kohlehydrate brauche und blendet aktuelle Restaurant-Tips ein. Mein virtueller Arbeitsplatz erkennt sofort beim Starten meiner Präsentation die Notwendigkeit, den Instant Messenger auf „do not disturb“ zu schalten. Nie mehr peinliche Momente wie die plötzlich im rechten unteren Bildrand bedrohlich aufsteigende Meldung „Schatz, wann kommst du nach Hause?“ während des Referats zum Thema „IBM Workplace“. Grinsende Gesichter im Publikum, ein peinlich berührter Referent. Da ist dann der Adaptive Referent gefragt. Der Adaptive Workspace hat nun bereits erkannt, dass es besser für den Adaptiven Referenten ist, nach Hause zu gehen, und blendet schnell die Webcam mit dem Überblick über die kritischen Verkehrsknoten-Punkte ein. Und ist der Weg frei, gleitet der Adaptive Referent am Ende des Vortrags sanft nach Hause, geführt von der Adaptive Cruise Control. Sein Adaptive Smartphone erkennt allerdings den Anruf seines Kumpels, und weiss daher, dass der Weg nach Hause über die Stammkneipe führt. Schnell wird automatisiert ein virtueller Termin mit einem Kunden in den Adaptive Workspace eingetragen, der wiederum auch erkennt, dass morgen ein wirklich wichtiger Termin ansteht und eine SMS auf das Adaptive Smartphone schickt: „Trink nicht so viel“. Endlich mal das Gehirn ausschalten und andere die Arbeit machen lassen. Was für eine Vision.
Adaptive Life
von
Schlagwörter:
Schreibe einen Kommentar